Den pflegenden Angehörigen helfen

31. Mai 2016

Düsseldorf. Unter dem Titel "Familiale Pflege" werden Angehörige unterstützt.

Die Universität Bielefeld und die Krankenkasse AOK Rheinland/Hamburg haben ein Programm entwickelt, das unter dem Titel „Familiale Pflege“ steht und an dem auch das St. Martinus-Krankenhaus Düsseldorf teilnimmt. Dahinter verbirgt sich ein Bündel verschiedener kostenfreier Beratungen und Schulungen, die pflegenden Angehörigen angeboten werden.

Wenn ein Familienmitglied erkrankt, entscheiden sich viele Angehörige dafür, die Pflege zu Hause zu übernehmen. Eine Aufgabe, die viele Herausforderungen mit sich bringt. Ob Hilfestellungen beim Aufstehen, Ankleiden oder Waschen, die richtige Pflege will gelernt sein. Das St. Martinus-Krankenhaus unterstützt pflegende Angehörige und steht mit Tipps und Hilfestellungen zur Seite.

Seit bereits zwei Jahren schult eine examinierte Pflegekraft pflegende Angehörige beziehungsweise begleitet sie beim Übergang des Erkrankten vom Krankenhaus in die häusliche Pflege, wenn eine Pflegestufe besteht oder beantragt wurde und der Patient in Düsseldorf lebt. In Gesprächen und Trainingsprogrammen erhalten Angehörige die nötige Unterstützung, um sich auf die Pflege zu Hause vorzubereiten. „Es geht hierbei nicht nur um den Patienten, sondern ganz bewusst um die Angehörigen“, erklärt Benno Schanz, Pflegedirektor des St. Martinus-Krankenhauses. „Diese sehen sich mit der Pflege des beispielsweise an Demenz erkrankten Familienmitglieds einer echten Mammutaufgabe gegenüber.“ In gemeinsamen Gesprächen wird mit den Angehörigen überlegt, wie die anfallenden Arbeiten innerhalb der Familie so organisiert werden können, dass sich die Mitglieder gegenseitig entlasten. Zusätzlich können Sorgen und Bedenken besprochen werden.

Neben den Beratungsgesprächen gehören auch Hausbesuche zum Konzept. „Natürlich nur, wenn die Angehörigen das auch möchten“, sagt Monika Kucuk, examinierte Pflegekraft. Dahinter steht das Prinzip, Krankenhausaufenthalte durch eine bessere Betreuung möglichst zu vermeiden. „Wir zeigen außerdem mögliche Verbesserungen im häuslichen Umfeld auf. Außerdem unterstützen wir die Angehörigen bis zu sechs Wochen nach der Entlassung bei Fragen zur Pflege sowie zu benötigten Hilfsmitteln und Pflegeartikeln“, sagt die sogenannte Pflegetrainerin.

Neben der Beratung werden auch kostenfreie Einführungskurse „Pflege zu Hause“ angeboten. „An den Pflegekursen kann jeder Interessierte teilnehmen“, sagt Monika Kucuk. „Im Gegensatz zu unseren anderen Angeboten ist es hier nicht nötig, dass es einen zu pflegenden Angehörigen mit Pflegestufe gibt.“ Ein Pflegekurs besteht aus vier Bausteinen, die an drei Tagen vermittelt werden. Themen wie Mobilisation, Inkontinenz, Bettlägerigkeit und Ernährung werden besprochen. „In den Kursen geht es aber nicht nur um die reine Wissensvermittlung, sondern auch um den Austausch von Erfahrungen der pflegenden Angehörigen.“ Dies ist auch im Angehörigen-Café möglich, das jeden ersten Mittwoch im Monat stattfindet.

Weitere Informationen

Terminabsprache, Anmeldung und allgemeine Anfragen gerne an die Kursleiterin Monika Kucuk unter Tel. 0211 917-1802.



StandortTelefonE-MailXingYouTube